Skywriter





Monika Fleischmann, Karsten Sikora, Thomas Sikora, Wolfgang Strauss, IMK.VMSD, GMD


Fliegen durch Körperbalance
Der "Skywriter" hinterläßt seine Spuren wie der Himmelsbote Hermes als in den Himmel Schreibender" - als Metapher für das Surfen im Netz. Eine Art Ariadnefaden eilt dem Akteur voraus. Die leuchtende Spur hilft, sich im virtuellen Raum zu orientieren.

Wie jener Himmelsbote kann der "Skywriter" scheinbar ohne jede Anstrengung mit Hilfe der 1995 neu entwickelten "Virtual Balance" fliegen. Allein durch die eigene Körperbalance steuert man durch virtuelle Landschaften. Derzeit können Rundflüge und informative Stadtrundfahrten auf dem GMD-Gelände, dem Schloß Birlinghoven und im rekonstruierten antiken Xanten unternommen werden. Alle neu hinzukommenden virtuellen Modelle werden auf einer Cyber-Weltkugel ergänzt und im jeweiligen Land, am entsprechenden Ort zu finden sein.

Das Interface
Das von Sensoren gesteuerte Interface "Virtual Balance" basiert auf dem Zusammenspiel einer Plattform und der eigenen Körperbewegung. Der Akteur steht in der Mitte der Plattform und verändert seinen Schwerpunkt durch Gewichtsverlagerung oder geringe Bewegung. Weder die Standrichtung noch das Gewicht des Akteurs spielen dabei eine Rolle. Die Auswertungseinheit nimmt die Kraftveränderung der einzelnen Wägezellen auf und berechnet auf der Basis physikalischer Gesetze die Schwerpunktkoordinaten. Diese werden an den Grafik-Computer übertragen, der die Szene neu rendert.

Die gewonnen Daten können zur Steuerung einer Virtual Reality" Umgebung oder einer realen Kamera dienen. Die Plattform besteht aus zwei runden Holzplatten zwischen denen drei Wägezellen im Dreieck angeordnet sind. Die Gewichts- und Kraftveränderung auf der oberen Platte wird mit Hilfe der Wägezellen (Kraftaufnehmer) aufgenommen und an die Auswertungseinheit analog weitergegeben. Die Aufstellrichtung ist durch die Spitze eines Dreiecks auf der Virtual Balance" gekennzeichnet.

Diese neue Navigationsmethode kann im Rahmen interaktiver Spiel- und Lehrkonzepte mit anderen virtuellen Umgebungen gekoppelt werden. Das Prinzip der "Virtual Balance" ist auch eine unkomplizierte Methode der Positionsbestimmung der Moderatoren im digitalen "Virtuellen Studio" der GMD. Virtuelle Kulissen und Räume werden manipulierbar und können aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Das ermöglicht eine neue Form von Fernsehen, die über die gewohnte Fernseh-Bilddramaturgie hinausgeht.


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