Colonia Ulpia Traiana




Monika Fleischmann, Thomas Sikora, Wolfgang Heiden, Karsten Sikora, Josef Speier, IMK.VMSD, GMD




Xanten - Colonia Ulpia Traiana
Eine vergangene Stadt als virtuelles archäologisches Museum

Studenten der Fakultät Bauwesen der Universität Dortmund haben in einem Seminar 'Unsichtbares sichtbar machen - Rekonstruktion einer antiken Stadt mit CAD' ein umfassendes räumliches Computermodell der 'Colonia Ulpia Traiana', einer alten römischen Siedlung in der Nähe des heutigen Xanten, geschaffen.

In der Zusammenarbeit von Architekten, Bauingenieuren, Archäologen und Informatikern entstand ein Modell mit unterschiedlichen Detaillierungsebenen. In der obersten, am wenigsten detaillierten Ebene ist die Anlage aus städtebaulicher Sicht mit ihrer Umgebung relativ abstrakt modelliert. In der nächsten Detaillierungsstufe sind die wichtigsten architektonischen Objekte (Forum, Thermen, Tempel, Amphitheater etc.) aufgegriffen. In der dritten Stufe werden einzelne Innenräume rekonstruiert oder an Details die römische Technik (z.B. in den Thermen) gezeigt. Die gesamte Rekonstruktion basiert auf Grabungsergebnissen und anderen verfügbaren historischen Quellen.

Das Computermodell wird an der Uni Dortmund prototypisch in eine multimediale Umgebung eingebunden. Das System stellt dabei zunächst einen interaktiven Führer durch den Archäologischen Park Xanten dar, wobei Textelemente und Fotos der Grabungsstätten mit photorealistischen Darstellungen des CAD-Modells, Grundrissen, Ansichten und Detailzeichnungen verbunden werden. Eine erste Version dieses Führers steht im Internet bereits zur Verfügung.

Das bestehende Modell soll im Rahmen eines Forschungsprojekts zu einem umfassenden, auch 'vor Ort' einsetzbaren Multimedia-System ausgebaut werden. Dazu sollen Audioinformationen, zusätzliches Hintergrundwissen via Internet-Links auf weltweit verfügbare Datenbestände sowie Video-Sequenzen eines 'Rundgangs' durch die virtuelle Stadt oder einzelne Gebäude integriert werden. Bei hinreichender Leistungsfähigkeit der Hardware soll es einem Benutzer auch möglich sein, online eine Computeranimation des Modells zu steuern und damit eine 'virtuelle Stadtbesichtigung' durchzuführen.

Bei der GMD werden zunächst Teile des 3D-Modells übernommen und zum einen auf der hier entwickelten Responsive Workbench visualisiert, zum anderen wird ein spezielles Interface entwickelt mit dem Besucher durch diese virtuelle Stadt der Antike fliegen können ähnlich wie auf einem fliegenden Teppich. Allein durch Körperbalance kann mit 'Virtual Balance' navigiert werden.

Für die Besucher des Archäologischen Parks wird es besonders reizvoll sein im Informationszentrum oder unmittelbar bei den Grabungsstätten anhand photorealistischer Darstellungen des virtuellen Modells zu sehen, wie der Ort früher war. Sie erhalten so ein völlig neues Verständnis der für den Laien oft nur schwer interpretierbaren Funde.

Das Seminar der Universität Dortmund und die hierauf aufbauenden Forschungsarbeiten werden freundlicherweise durch den Archäologischen Park Xanten im Landschaftsverbands Rheinland und die Nemetschek Programm GmbH, München unterstützt. Die Zusammenarbeit mit der GMD wird das Projekt um die Dimension der online Operationen und der Mensch-Maschine Interfaces erweitern.


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