„Other mountain“ braucht eigentlich eine Bedienungsanleitung – soll heissen, so richtig zu geniessen ist sie im Couchsessel und mit Kopfhörer bzw. auch dann, wenn der Lautstärkeregler auf Anschlag aufgedreht ist und somit jegliches Umgebungsgeräusch nihiliert wird. Und dann geht die Reise los! Eine Polarexpedition im eigenen Wohnzimmer. Die zwei Tracks von M. Decker´s „other mountain“ und „long distance runner“ sind ziemlich intensiv - schon fast meditativ - und verlangen – gerade was den Einstieg in die Platte betrifft – einem einiges an Aufmerksamkeit ab; belohnt aber dann mit wunderbaren Ausblicken. Eiswüsten, unendliches Weiss, man hört den eigenen Herzschlag und Eiskristalle, die die Luft zerschneiden. Ganz behutsam werden sehr fragile Soundflächen miteinander verwebt, die sich dann in „long distance runner“ zu einem Berggipfel erheben. Wer die Klanginstallation „from dust till dawn“ von M. Decker (gemeinsam verwirklicht mit Dietmar Offenhuber) gesehen hat, kann sich vorstellen in welche Richtung hier musikalisch gearbeitet wird. Schön ist auch das Ende. Die letzte Rille ist die erste ist die letzte ist die erste ... So werden dann auch ursprüngliche kurze 15 Minuten lang. KAPUzine